Es gibt da dieses Spiel was ich als Kind gerne gespielt habe

Ich habe einen guten Freund der mich schon seit meiner Grundschulzeit begleitet. Diese war Anfang der 70er Jahre. Ich hatte ein kleines Zimmer unter dem Dach eines alten Jugendstilhauses. Das Haus war sehr groß und unten mit großzügigen Räumen ausgestattet, teils mit 4,80m hohen Decken.

Aber wir Kinder lebten unter dem Dach, weit oben, fern der Eltern in unserer kleinen eigenen Welt. Das Zimmer war nur ca. 2 mal 2 Meter groß, mit Dachschräge und einem einfachen Dachluckenfenster mit Zinkblechrahmen und Einfachverglasung. Die dünne Plisterdecke, ließ einem nie Zweifel an der Witterung draussen.

Auf der einen Seite war mein Bett, eingelassen zwischen den Wänden, eine dünne Schaumstoffmatratze mit kariertem groben Bezug, auf einem Drahtgewebe in einem Metallrahmen. Am Kopfende gab es noch einen kleinen Bettkasten fürs Plümo. Und auf der anderen stand ein kleiner alter Jugend-Schreibtisch aus dem 19ten Jahrhundert. Dazwischen passten zwei Stühle. Naja eigentlich nur einer, aber zum spielen mussten auch zwei passen.

Mein Freund und ich liebten es uns in ferne Welten zu katapultieren, die wir aus Büchern und einem der zwei oder drei Fernsehprogramme kannten.

Gerne spielten wir Pilot. Zu diesem Zweck setzten wir uns über Eck, an den Schreibtisch und klemmten Kleiderbügel, so auf der Platte fest, das man sie wie einen Steuerrad bewegen konnte. Dazu legten wir Atlanten und ähnliches auf den flach gelegten Hacken der Bügel. Den frei schwebenden Bügel konnte man nun gut mit beiden Händen anfassen und drehen. Auf den Boden stellten wir Locher, die unsere Pedale waren. Leider sahen die restlichen Hausbewohner es nicht so gerne wenn alle Locher auf einmal weg waren, aber man nahm es mit Humor. Als Instrumente dienten Wecker und ein alter Kompass. Eine Schreibtischleuchte mit beweglichem Arm, musste für alles Mögliche herhalten.

Um die Illusion perfekt zu machen, stellten wir an meinem alten Röhrenradio, jetzt weiss ich es nicht mehr genau, entweder Kurzwelle oder Langwelle ein.

Ist auch nicht so entscheidend. Der Effekt waren fantastische Brumm-, Pfeif- und Knatter- Geräusche die da aus dem Lautsprecher kamen. Je nach dem wie man den großen Sendersuchknopf drehte wurden sie schneller, langsamer, schriller oder anders in der Klangfarbe. Wenn man die großen Tasten für die Klangeinstellung drückte, die mit einem satten „Klack“ einrasteten, gab es nochmals Effekte. Das sich verändernde „Magische Auge“, eine Einstellhilfe für die Sendersuche, tat noch sein Übriges dazu.

So ausgestattet ging der ein oder andere Nachmittag im „Flug“ vorbei.