Messer schleifen

Ein geliebtes Hobby, bei dem ich gut abschalten kann.

 

Abbildung: Vorher

 

Um ein Messer scharf zu schleifen muss ich es erst „lesen“ und „verstehen“.

Wie ist der Stahl, eher weich oder hart und spröde, rostend oder nicht, mehrlagig oder aus einem Stück und wie ist die Klinge, schlank oder breit, kurz oder lang, hoch oder schmal.

Wofür wird es benutzt, für Grobes oder Feines, Hartes oder Weiches, wird geschnitten oder gehackt und ist es für schön, oder für die Arbeit.

Wenn ich das Messer verstanden habe, dann kann ich es individuell schleifen. Und zwar so langsam wie möglich und sinnvoll, am liebsten auf einem Wasserschleifstein.

Weil dieser die Sinne nicht trübt und den Stahl schont, aber trotzdem zügiges Arbeiten ermöglicht.

Gemächlich dreht er seine Runden, ohne großes Geräusch und ohne Funkenflug, nur ein leichtes Gurgeln vom Wasserbad und ein dezentes Brummen vom Motor ist zu hören. Damit spüre ich beim Schleifen denn Stahl, welchen Widerstand er meiner Hand entgegenbringt, ob er eher „schmiert“ oder so hart ist, das er gefühlt haltlos über den Stein rutscht, höre wie er abgetragen wird, und sehe wie sich die Wate (Schneide) verändert. Spätestens jetzt weiß ich wie der Stahl „tickt“, kann noch korrigieren und den Winkel und den Druck anpassen, den Stein präparieren und damit dem Messer zu „seiner“ Schärfe verhelfen.

Zum Schluss wird die Wate auf der Lederscheibe poliert, der letzte Grad mit einem Zug über ein Hartholz entfernt und fertig ist das Werk.

Abbildung: Nachher